DÜWAG GT6

Was schreibt man für junge Leute

kurz und knapp erklärend über eine Strassenbahn, die Segen und Fluch zugleich war und doch soviel Charme hatte, zahlreiche Strassenbahnfans und damit Fotografen an die Strecken zu locken?

Na erstmal, dass meine ganze Kinder- und Jugendzeit untrennbar mit dieser Strassenbahn verbunden ist. Eine Zeit, die begann, als die Welt noch "schwarz-weiß" war. Farbfilme waren in den Ende 1960er bis Ende 1970er Jahren so teuer, dass sich das fast niemand für Massenaufnahmen erlauben konnte. Für jedes Bild hat man ob der Kosten dreimal überlegt.

Auf der Oberseite >Strassenbahn BOGESTRA< habe ich ja schon etwas zu meinem ganz persönlichen (Fahr-) Weg geschrieben. Aber egal, ob man von Nord nach Süd oder von Ost nach West fahren wollte, als Strassenbahn kam immer eine DÜWAG. Eine mit grünen Hartplastiksitzschalen oder eine mit braunen Holzsitzen, mit erhöhten Schaffnerplatz und die GT 6 immer als Zweirichtungstriebwagen. Einen Sitzplatz wollten alle haben: Den Fahrerplatz gegen die Fahrtrichtung. Gepolstert und mit Blick auf die Armaturen und ungehindert nach draußen, oft in der Mitte dem allgemeinen Strassenverkehr wegfahrend und, ja - gut durchgeschüttelt. Von links nach rechts, vor und zurück wiegten sich die Oberkörper je nach Strassenbelag, oft den Schienenhügeln und Senken im Kopfsteinpflaster folgend. Wer hat damals über die Fahrgeräusche in der Strassenbahn gemeckert? Niemand. Draußen dafür aber mehr. Quietschende Radreifen und Drehgestelle, Bremsen mit Sand und Lautstärke, Bremsen ohne Sand und immer noch laut. Alles war dabei. Für die Anwohner der Schienenstrecke der Fluch, zu Tages- und zu Nachtzeiten. In Witten und Hattingen, Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Herne, in Recklinghausen, Herten und weiteren Städten im Kreis Recklinghausen. Mal in sandbeige, mal in grün, in gelb und in braun - jedes Verkehrsunternehmen hatte da so seine Vorzüge.

Für mich war`s einfach. Ich habe genommen, was kam. Im Gemeinschaftsbetrieb der Vestischen und der BOGESTRA auf der alten 8/18 - später dann ja 5 und 305 genannt. Mal in grün (Vestische), mal in sandbeige (BOGESTRA). Mit Werbung und ohne, mit Werbung war mir aber lieber. Javaanse Jongens und Samson, Kochlöffel und Spee, Jägermeister und Doornkaat - so ein Kinder-, Schüler- und Azubileben in der Strassenbahn kann ganz schön abwechslungsreich sein. Das Kind in alle Richtungen, der Schüler zwischen Recklinghausen und Herne, der Azubi zwischen Herne und Bochum - von 10 Minuten bis eine Stunde Fahrzeit war alles im Programm.

Aber irgendwann geht alles einmal zu Ende. Mal kommt das Ende schnell, mal dauert das Ende Jahre. Für die Teilstrecke Herne - Bochum Jahrzehnte. Schon Anfang der 1970er Jahre begann der Bau der U-Bahn, das schleichende Ende des oberirdischen Verkehrs. 1982 erfolgte zuerst die Stilllegung der Strecke Herne - Recklinghausen, 1989 der Abschnitt Herne - Bochum. Ein paar Strassenbahnen der Düsseldorfer Waggonfabrik AG (kurz DÜWAG) hat auf anderen Linien überlebt, viele sind verschrottet oder verkauft worden.

Und was ist geblieben? Viele Interessierte, die sich über Bilder "ihrer" alten Strassenbahn und die alten Zeiten freuen. Na dann: Viel Spass!

Diese Seite wird derzeit überarbeitet und an das neue Layout angepasst.

TW 1



Aufnahmeort: Witten Rathaus
Aumusterung: 1987

TW 5



Aufnahmeort: Witten Rathaus
Heute ist diese Strassenszene kaum wiedererkennbar.

TW 9



Aufnahmeort: Herne Bahnhofstrasse HST Herne-Mitte (alt)

TW 10



Aufnahmeort: Witten Heven Dorf

TW 12

Ausgemustert 1976

TW 15

Aufnahmeort: Bochum Rathaus
Nebenstehend TW 105 ex Wuppertaler Stadtwerke. Die Aufarbeitung wurde teilweise von der EVAG Essen durchgeführt, daher auch als "Dankeschön" die Lackierung. Später erfolgte eine Umlackierung in die Farben der WSW. Das heutige Einsatzgebiet hat sich kaum verändert, der TW befindet sich im Fuhrpark der Bergischen Museumsbahnen Wuppertal (BMB). Vielen Dank für die Informationen zum TW 105 an den Hobbykollegen P. Bosbach.

TW 16



Aufnahmeort: Witten Papenholz

TW 19


Aufnahmeort: Herne Bochumer Stasse
Die Aufnahme entstand während des Bau der Stadtbahn U35. Allerdings sollten die GT 6 tatsächlich noch weitere 12 Jahre oberirdisch fahren, nur ahnte dies zum damaligen Zeitpunkt noch niemand.



Aufnahmeort: Wanne-Eickel Hbf

TW 21



Aufnahmeort: Bochum Massenbergstrasse HST Bochum Hbf

TW 26



Aufnahmeort: Bochum Herner-/Grummer Strasse

TW 30



Aufnahmeort: Recklinghausen Süd Bochumer Strasse

TW 34



Aufnahmeort: Gelsenkirchen Buerer Strasse

TW 48



Aufnahmeort: Bochum Massenbergstrasse

TW 269



Aufnahmeort: Bochum Universitätsstrasse

TW 620



Aufnahmeort: Wattenscheid August-Bebel-Platz

TW 677 (ex 277)



Aufnahmeort: Herne Eickeler Strasse
Zwischenzeitlich wurde ex TW 277 ausgemustert (2015).

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